Ethikkodizes: Ist Fairplay wirklich out?

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Ist ein Verhaltenskodex für mehr Fairplay ein „Anachronismus aus dem vorigen Jahrhundert“? Zu dieser kühnen Behauptung versteigt sich jedenfalls Lars Cords, Chief Content Officer der Agentur Scholz & Friends. Cords ist mein Gegenüber bei einem Pro & Contra im „Kontakter“ (Nummer 9/2016) zu der Frage, ob die Content-Marketing-Branche einen Verhaltenskodex braucht oder nicht. Cords kommt mit dem Totschlagargument, Missbrauch werde heutzutage schon der kritische User abstrafen. Ach, ja. Die Frage ist doch vielmehr, in welchem Jahrhundert sich Cords geistig bewegt. Wohl im 19., dem des Manchester-Liberalismus, wo sich angeblich alles selbst regelte.  Wer’s denn glaubt.

Unfreiwillig komisch ist diese Einlassung allemal, haben doch gerade erst die Hochschulkommunikatoren erstmals einen Ethikkodex verabschiedet. Und dazu noch einen umfassenden und durchaus effektiven, der als Vorbild für andere Sektoren dienen könnte. Den Kodex habe ich – zusammen mit anderen Wissenschaftlern – in der Deutschen Universitätszeitung (DUZ) (Ausgabe 5/2016, „Alles für das Publikum“) kommentiert.

Aber nochmal zurück zur Ethik für das Content Marketing, wo ein Kodex noch viel dringender und notwendiger wäre als in der Wissenschaftskommunikation: Warum ich dieser Überzeugung bin, habe ich in einem Gastbeitrag für „Werben & Verkaufen“ dargelegt.

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