Interview in der SUPERILLU über den Rundfunkbeitrag

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Der neue Rundfunkbeitrag bringt den öffentlich-rechtlichen Sendern einen Milliardenüberschuss. Die SUPERILLU (heutige Ausgabe) hat mich in einem Interview gefragt, was damit tun? Ich bin dafür, den Beitrag um einen Euro zu senken und die Werbung in ARD und ZDF abzuschaffen. Ich fände es aber auch sinnvoll, einen Teil des Geldes in politisch-investigative Magazine zu investieren, denn an denen wurde in letzter Zeit zu viel gespart. Und das ging leider oft auf Kosten der Qualität.

Es stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, warum Sender, die schon mit Hilfe von Gebühren bestens durchfinanziert sind und keinen Gewinn erwirtschaften müssen, auch noch Geld mit Werbung machen. Die Mediennutzer sollten allerdings auch wissen: Wenn die Öffentlich-Rechtlichen keine Werbespots mehr senden dürfen, dann wären nicht sie, sondern die privaten Sender und andere Medienproduzenten (wahrscheinlich Online) die finanziellen Nutznießer. Denn die Privaten würden dann einen Großteil der Werbeeinnahmen von rund 500 Millionen Euro, die bisher an die Öffentlich-Rechtlichen fließen, in ihre Kassen umleiten können.

Die SUPERILLU wollte schließlich noch wissen, ob die Öffentlich-Rechtlichen überhaupt verantwortungsvoll mit den Rundfunkbeiträgen umgehen. Aus meiner Sicht halten sich die Sender strikt an gesetzliche Richtlinien. Allerdings geben sie uns Bürgern viel zu wenig Auskunft darüber, wie sie ihre Mittel im Einzelnen verwenden. Ich habe den Verdacht, dass die Sender sehr viel Geld für Schmonzetten und Promi-Gagen rauswerfen. Ihr öffentlicher Auftrag umfasst zwar auch Unterhaltung, im Mittelpunkt sollten aber Information und Bildung stehen. Darauf müssen sich ARD und ZDF rückbesinnen und nicht ständig versuchen, den Privaten Konkurrenz zu machen.

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